Anreise

Am 26.04.2021 war ich in Berlin zum Kick off Meeting mit dem ganzen EFR-Team und Vertretern des BER. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an den BER, der dieses Treffen ermöglicht hat!

v.l.n.r: Steve, Youtube-Channel „Steve&Julian#IGEMBB“; Michael, Brandenburg-electric.de; Sergio, Fluglehrer; Frank, BEM; Norbert, Air2E; Max, BEM

 

Dieses mal musste ich natürlich noch mit dem Verbrenner fliegen, der Pipistrel Virus, die ich am Abend vor dem Abflug noch getankt habe. Irgendwie ein schönes Bild, trotz Zapfhahn im Bild.

Eigentlich war ja eine Landung auf dem BER direkt geplant, aber wir mussten in Berlin Schönhagen landen, da es kein AVGAS oder MOGAS für unseren Flieger auf dem BER gab… Hatte einfach noch keiner nach gefragt und die Nachfrage bestimmt ja bekanntlich das Angebot. Ein Vorteil hatte der kleine Umweg über Schönhagen: Wir haben die Landegebühr von ca 435 EUR gespart. Der BER scheint offensichtlich einfach das Zeitalter der Kolbentriebwerke zu überspringen, auch gut!

Michael Tobias hat den Tag alle seine Termine umgeschoben, uns von Schönhagen abgeholt und dann noch (natürlich elektrisch) nach Berlin gefahren. Danke dafür! Schon auf dem Weg vom Flughafen zum Meeting konnten wir ein erstes Interview mit Michael, dem Organisator der https://brandenburg-electric.de/, aufzeichnen.

Kick Off / Meeting

Vor Ort haben wir dann Vertreter vom BER getroffen, die uns die Unterstützung für das Projekt in soweit zugesagt haben, das wir mit einem Elektroflugzeug auf dem BER landen, laden und starten können. – Ein erster Erfolg, denn so kleine Flugzeuge wie unsere Pipistrel ist für einen so grossen Flughafen wie den BER eher die Ausnahme. Und dann noch elektrisch… Dennoch ist die Unterstützung seitens BER nicht zu verachten: So ein Projekt in dem Umfeld eines Grossflughafens durchzusetzen bedeutet schon eine gewaltige Flexibilität aller beteiligten. Vom Marketing, Strategie, über Kommunikation bis zu Operations sind verschiedenste Stellen involviert. An dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank für die Unterstützung! Dazu muss man sehen, das die Aviatik global in einer gewaltigen COVID-Krise steckt, alle „kurz-„arbeiten und visionäre Projekte erstmal alle in die Schublade gesteckt werden. Der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um Sponsorengelder von Flughäfen einzusammeln.

Ergebnis / Neue Strategie

Eine finanzielle Zusage war gar nicht Ziel von diesem ersten Meeting, das Treffen war als erster, persönlicher Kontakt aller Beteiligten gedacht. Dieses Ziel konnten wir trotz Abstand und Masken Corona-Konform erreichen und es war großartig, so engagierte Enthusiasten, e-Mobilisten und Experten mal wieder persönlich zu treffen.

In den dann folgenden Gesprächen hat sich die Projekt und seine Finanzierungsstrategie nochmals angepasst:

Ein Feedback von einem potentiellen Sponsor war nämlich die zu wenig ausgeprägte Nachhaltigkeit der installierten Flugroute. Weniger von Seiten CO2-Fussabdruck, mehr von der tatsächlichen Nutzbarkeit/Auslastung/Mehrwert. Diesen bis dahin schwachen Punkt haben wir mit einer 3-Stufigen Strategie adressiert:

Strategie

  1. Weiterhin: Mediales Projekt rund um die Route Zürich Berlin.
    Mit Highlight/Abschluss auf der Brandenburg-Electric. Ende August
  2. Danach: Flugroute auf den Nordseeinseln
    Verschieben der Hardware auf die Inseln: Nachhaltiger Einsatz des Investments / Hardware für eine täglich und für jedermann/frau nutzbare Elektrische Flugroute auf den Nordsee-Inseln, falls das Budget reicht, werden die Flugzeuge dazu gleich mit angeschafft.
  3. Parallel dazu die schon in der Schweiz existierende Standorte vernetzen (benötigt nur Kommunikation, Hardware ist schon installiert, zusätzliche Standorte werden im Rahmen von 1 mit aufgebaut – z.b. Rund um den Bodensee

Finanzierung

  1. Wenn das Projekt in so kurzer Zeit ein Erfolg werden soll, muss der Fokus auf einen grossen Sponsor / Projektpartner liegen, der erkennt, das Flugplätze die neuen Raststätten / Parkplätze werden. („Die Elektrifizierung der Luftfahrt steht heute da, wo wir vor 10 Jahren mit den Autos waren.“)
  2. Das grösste Interesse werden Energieversorgen, Ladenetzbetreiber, Hersteller von Ladeinfrastruktur und natürlich die Flugplätze selber haben. Ich bin gespannt, was sich die nächsten Tage ergibt, vielversprechende Gespräche konnte ich schon einige führen. Wer zu erst kommt, malt zu erst. 🙂

Nach diesem konstruktiven Meeting, dem Kennenlernen und intensivem Austausch musste ich die Interviews mit Christiane Stein leider sehr kurz halten, selbst wenn man das Flugzeug selber fliegt, muss man Zeitpläne einhalten. Wir wollten es noch vor Sonnenuntergang bis nach Hause schaffen und vom Power-Setting konnten wir nicht mehr viel rausholen: Die Virus ist für die 600kg-Kategorie „Leichtflugzeug – LSA“ ein sehr schnelles Flugzeug und mehr als 120kt Cruise Speed geht halt nicht.

Christiane hat dann direkt im Anschluss einen LinkedIn-Post verfasst der auch schon rege kommentiert wurde – vielen Dank dafür – das Video-Interview kommt sicher noch die nächsten Tage.

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Zum Schluss noch ein paar Impressionen vom Flug – auf dem Hinflug auf FL80 und zurück FL100, jeweils genau 3:00h für Schänis – St. Gallen Altenrhein (Zoll) – Schönhagen und retour. Es wird noch etwas dauern bis diese Strecken für alle elektrisch machbar sind, aber da bin ich ja gerade dran.

In diesem Sinne – Danke Berlin – ich komme wieder! Dann aber elektrisch!